Wachse mit der Natur – auf Kinder abgestimmte Outdoor-Aktivitäten

Die Natur ist der beste Spielplatz. Trotzdem ist es nicht immer so leicht, Kinder – insbesondere die Älteren – hinaus ins Freie zu locken und die Natur zum Zuhause zu machen. Wir haen sieben Tipps gesammelt, um Kleinere und Größere für Outdoor-Aktivitäten zu begeistern.

1. Finde ein geeignetes Ausflugsziel

Wenn das Kind noch klein ist, halte es nah und einfach. Auch ein kurzer Ausflug zum nächsten Waldhügel ist ein Outdoor-Erlebnis; kümmere dich also nicht darum, wenn du selbst zwischen den Bäumen die Häuser siehst. Dein Kind schaut vermutlich mehr nach einem knorrigen Baumstamm, auf den man klettern kann, nach einem lustigen Käfer, der über den Weg kriecht oder einem Bach, der durch einen Graben fließt – und der perfekt ist, um darin zu planschen.

Wenn das Kind größer wird, können die Ausflüge länger werden, jedoch nicht so lang, dass das Kind die Lust verliert und die Tour zu langweilig wird. Bei größeren Kids bedarf es womöglich etwas mehr, um sie ins Freie zu locken: vielleicht gibt es eine Eisdiele oder einen Badeplatz als Ziel, oder ihr mietet ein Kanu oder SUP-Board für eine gemeinsame Paddeltour.

2. Plant gemeinsam

Sobald das Kind größer wird, kann es gerne bei der Planung des Abenteuers mitmachen. Teilnahme lässt die Neugier wachsen. Hol die Landkarte heraus und zeig, wo ihr hinwollt. Involviere das Kind und lass es über die kleinen Pausen zwischendurch, Snacks und das Essen entscheiden. Und auch kleine Kinder können ihren eigenen Rucksack packen (vielleicht zunächst mit ein wenig Unterstützung). Es kann lehrreich sein – für sowohl Groß wie Klein – darüber zu sprechen, was man braucht, wenn man draußen unterwegs ist.

Denk gerne nicht nur praktisch, sondern auch aus der Kind-Perspektive. Lieblingskostüme wie Prinzessinnenkleid oder Dinosaurierdress etwa gehören zur „Outdoor-Grundausstattung“, die Erwachsene häufig vergessen. Lege Schuhe, Regen- und wärmende Bekleidung dazu, damit das Kind im Wald für nahezu alles gerüstet ist. (Und sind eine Prinzessin oder ein Dinosaurier, die frei die Wildnis erkunden nicht süß?)

3. Gib grünes Licht für Unfug und Spiele

Macht Purzelbäum,e balanciert oder rollt euch einen Hang hinunter, bis euch schwindlig ist. Lass dir irgendetwas einfallen, das euch zusammen Spaß haben lässt. Nimm dir Zeit und höre dir an, was deinem Kind durch den Kopf geht, während es die Natur entdeckt. Antworte auf Fragen, vermeide jedoch den Impuls sofort nach dem Namen dieses merkwürdigen Käfers zu googeln – das könnt ihr machen, wenn ihr nach Hause kommt. Bastelt ein Rindenschiff oder schnitzt einen Bogen.

Ein Fußball oder eine Frisbeescheibe nehmen im Gepäck nicht so viel Platz weg, sind jedoch eine Möglichkeit, um sich auf dem Weg vorwärts zu spielen. Und ein Frage- und Antwortspiel von der Art „rate, woran ich denke“ lenkt die Gedanken ab, wenn die Wanderung gefühlt lang wird.

4. Sorge für Outdoor-Gemütlichkeit

Verbessere das Gesamterlebnis mit tollen Pausen. Lieber viele und kurz anstatt auszuharren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Verbinde Gesundes mit Sachen, die das Kind als Luxus empfindet: ein Stück Möhre, eine Handvoll Rosinen, ein Stück Kuchen oder eine Süßigkeit (siehe Tipp 2 über gemeinsame Planung). Hole die Leckerei heraus, wenn die Euphorie nachlässt, Gegenwind weht oder um ein Etappenziel zu feiern. Das Wichtige ist nicht, was ihr esst, sondern dass ihr kurze Momente der Gemütlichkeit und Belohnung schafft, die auch den Flüssigkeitshaushalt und den Blutzucker in Schach halten.

5. Lege ein Basislager an

Die Mahlzeiten verdienen etwas mehr an Aufmerksamkeit (ohne dass ihr deswegen nach „der perfekten Stelle“ zu suchen braucht). Grabt, wenn Schnee liegt, für die Vesperpause eine Grube (in diesem Fall lohnt es sich, einen kleinen Spaten mitzunehmen). Oder suche eine andere gute Stelle – möglichst mit Aussicht – an der ihr Decken, Felle oder Liegeunterlagen ausbreiten könnt, um darauf zu sitzen. Lass das Kind mitmachen und entscheiden, wie es sein soll.

Hier könnt ihr den Proviant aufessen oder auf dem Kocher etwas kochen (wenn das Kind mithelfen darf ist es spannender, stimme die Aufgabe auf die Fähigkeiten ab). Ein paar richtig tolle Rezepte, die sich für die ganze Familie eignen, sind beispielsweise:

6. Setze die Latte nach und nach höher

Fange mit kurzen Tageswanderungen an und erweitere den Radius, wenn sich mehr Gewohnheit einstellt. Vielleicht möchte man, wenn man ein paar Mal draußen in der Natur war, ausprobieren, in einem Zelt oder einer Windschutzhütte zu schlafen?

Falls Ihr keine eigene Ausrüstung habt, lässt sich so etwas mieten. Und falls ihr noch nie gezeltet habt, fangt in der Nähe von eurem Zuhause an – vielleicht in einem Garten, an einer Badestelle oder einem anderen Platz, den ihr kennt. Für die ganz kleinen Kinder ist es nichts Ungewöhnlicheres in einem Zelt zu schlafen als andernorts (es ist womöglich schöner, im Zelt herumzualbern). Wähle einen Platz, den du als Vater oder Mutter als sicher empfindest, und der mit Lasten leicht erreichbar ist, denn es gibt Einiges zu tragen. Lies eine Gute-Nacht-Geschichte vor, putzt euch die Zähne und macht es so, wie ihr es sonst macht, wenn es Zeit zum Zubettgehen ist. Dann kuschelt ihr und lauscht den Vögeln, dem Wind und den Geräuschen aus der Natur. Du selbst schläfst vielleicht etwas schlechter, aber das ist kein Beinbruch – du hast ja den wundervollsten kleinen Menschen auf der Welt als Gesellschaft.

7. Greife zu Plan B

Manchmal läuft es nicht so, wie man es sich gedacht hat. Wenn das Wetter umschlägt und es kalt oder nass wird: kehr um und unternehmt stattdessen etwas anderes. Denke dir ein Spiel aus, esst an einer geschützten Stelle den mitgebrachten Proviant auf und macht bei anderer Gelegenheit einen neuen Versuch.

Wann kann man eigentlich mit Outdoor-Aktivitäten mit Kindern anfangen?

Die Antwort: wenn sie noch ganz klein sind, sobald dir danach ist. Ein kurzer Spaziergang im Wald mit dem neuen Familienmitglied in der Babytrage wird vielleicht euer erstes gemeinsames Abenteuer sein. Oder eine kurze Wanderung mit einem noch unsicher gehenden Einjährigen, der/die auf den Schultern oder in der Kindertrage mitreiten darf, wenn die Kräfte nachlassen.

Ganz gleich, wann Ihr anfangt, ob mit einem Neugeborenen oder einem älteren Kind, es gibt lediglich eine Regel: Die Bedürfnisse des Kindes gehen immer vor. Senke deinen Blick, verlangsame deinen Schritt und sieh die Welt mit dem Blick des Kindes. Es gibt unglaublich viel zu entdecken.

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